Sind eigens gefertigte Möbel wirklich teurer?

Viele denken, dass eigens gefertigte Möbel viel teurer sind als gekaufte. Das muss nicht immer der Fall sein, vor allem wenn man ansonsten Kompromisse machen muss mit dem, was man sich eigentlich vorgestellt hat. Horst Steiner erklärt in diesem Video, inwiefern eigens gefertigte Möbel eine sinnvoll Lösung sein kann.

“Kostentechnisch ist der individuelle Bereich sicher höher, als der Standardbereich. Wobei, man muss da wirklich ganz klar unterscheiden. Es gibt mittlerweile einen sehr, sehr hochwertigen Standardbereich. Ohne irgendwelche Marken zu nennen, aber grundsätzlich, wenn du in einem hochwertig angesiedelten Standardbereich bist, kannst du eigentlich schon heutzutage fast alles auch individuell in diese Richtung lösen. FAST. Es ist nicht alles. Weil auch der individuelle Bereich natürlich ein extrem großes Spektrum abdeckt. Das hat was mit Materialen zu tun, es hat natürlich mit dem einfachen und dem weniger einfachen Möbelbau zu tun. Du kannst dich ja bewegen von-bis. Und man kann es als Mischung sehen. Wir haben auch schon die Fälle gehabt, wo man einen Teil gemischt hat, mit Standardmöbeln in einem Bereich. Und dann mit individuellen Möbeln und Standardmöbeln. Einfach aus dem Grund, weil es einfach eine Massivholzlinie war, die halt passt. Und wenn das gefällt, und es passt, braucht man es sich auch nicht nachbauen. Das macht gar keinen Sinn. Wir würden das auch nie machen. In dem Fall war das auch so und man hat eine Mischung gehabt und da kann man im Verhältnis ungefähr sagen, da war vielleicht das individuelle Möbel so 10 – 15 % vielleicht höher von den Kosten. Aber auch nicht in allen Bereichen. Also du kannst die individuelle Geschichte natürlich ausbauen bis Ende nie, aber die Regel zeigt, da ist nicht so ein gravierender Unterschied. Außer natürlich dann der ganz günstigste Anbieter. Mit dem kann man es dann nicht wirklich vergleichen.

Also grundsätzlich ist es so, dass man überall dort, wo ich eigentlich nicht mit Standardmöbeln zurechtkomme, weil es einfach maßlich nicht geht, weil es Einbauten sein sollen, weil es spezielle Funktionen haben muss, wirst du über individuelle Lösungen nicht hinwegkommen. Es wird nicht gehen. Der muss eigentlich hergehen und sagen, ja okay, ich brauche jemanden, der mir das ordentlich plant, der es mir dann umsetzt und da ist meine individuelle Fertigung drinnen. Ich denke, dass die Lösungen überall dort kommen, wo man länger drinnen wohnen möchte. Also eigentlich nicht was, wo ich sage, das ist eine Übergangswohnung, Übergangslösung. Weil da die Abstimmung der Materialien ja schon viel vielfältiger ist als im Standardbereich.

Übergangslösungen in Wohnungen kommen ja immer wieder vor, und man hat ja auch in Wohnung wieder einzelne Räume, wie oft Kinderzimmer, hin und wieder Arbeitsräume, wo man noch nicht ganz klar und sicher sagen kann, ja, das hat jetzt Bestand auf länger, sondern das ist „schauen wir mal“, „brauch ich so lange“. Kinder entwickeln sich relativ schnell. Also, da jetzt anzufangen ein zweijähriges Kind voll einzurichten, glaube ich ist super-sinnlos. Macht keinen Spaß. Die kann das Ding nicht anmalen. Dann kann sie sich nicht entfalten. Das ist sicher nicht gut. Würde ich auch nie machen. Muss wirklich gewollt werden, aber haben wir eigentlich in diesem Zusammenhang noch nie gehabt. Fängt erst an nirgendwo so mit 15, 16, wo du sagst, das ist dann eher ein Jugendraum. Und selbst da ist es so, dass man schon eher mit Standard Möbeln durchkommt, weil man natürlich sagt, das ist für 2, 3 Jahre, dann ist das wieder ganz anders. Und da muss man auch dazu sagen, da gibt es schon am Markt auch Bereiche, wo man durchaus mit Standard Möbel auch durchkommt. Kommt immer darauf an, ist es etwas, das ich dann rausnehme aus der Wohnung. Einzelstücke, Schreibtisch, vielleicht ein Sekretär, irgendwelche Sofas. Wenn es Einbaugeschichten sind, wo Schrankräume sind, wird eigentlich, kann man sagen, zu 100 Prozent individuell gearbeitet. Und da ist es auch notwendig.

Ein Teil der individuellen Ausstattung, oder Bauweise ist einfach der, erst mal, dass man vom Gesamtprojekt eine wirkliche Einheit kriegt. Man muss nirgends Abstriche machen. Da sind wir jetzt in dem Teil drinnen, wo man sagt, wann fühle ich mich in dem wohl, warum habe ich da so eine angenehme Atmosphäre. Und die angenehme Atmosphäre ist das, ich habe in Summe nicht 100 verschiedene Sachen. Auch wenn es jetzt nur leichte Veränderungen sind, man merkt sie trotzdem. Ich habe jetzt die Küche von da und das Wohnzimmer von dem. Und du kannst ja im Standardbereich immer nur sagen, ja da haben wir was Ähnliches dazu, und das passt da ähnlich dazu, aber es ist nicht das Gleiche. Und das hast du halt im individuellen Bereich. Da kannst du sagen ich habe die super Funktion, ich habe die beste Raumausnutzung, weil ich auf keine Maße verzichten muss und ich habe den riesen Vorteil, dass ich wirkliche Harmonie vom Material durchziehen kann. Ich kann überall Gleiches mit Gleichem mischen und kann nur Akzente setzen und das macht es eigentlich aus. Das ist halt der riesen Vorteil davon. Ohne, dass ich jetzt so viel mehr bezahlen muss, habe ich das alles. Und sinnvoll.”

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