Zu einem schönen Zuhause mit Wohlfühlcharakter gehört eine ansprechende Dekoration. Doch nicht nur die Dinge, die Sie zum dekorieren verwenden sind wichtig, sondern auch, wie Sie diese geschickt arrangieren und präsentieren.
In unserem Ratgeber geht es um das richtige Arrangieren der Wohndekoration mit all Ihren liebgewonnenen Accessoires. Sie erfahren, wie Sie Dekoartikel, genau wie ein Interior Design Stylist geschmackvoll und harmonisch anordnen können.
So ansprechend Ihre Wohnung auch eingerichtet ist, ohne die richtige Dekoration und Ihre eigenen Lieblingsstücke fehlt etwas. Ob Postkarten, Kerzenständer oder Bilderrahmen: Diese Dekoelemente verleihen einem Raum Individualität und Leben. Sie drücken Ihre Persönlichkeit aus und schaffen so eine Atmosphäre, in der Sie und Ihre Gäste sich rundum wohlfühlen. Doch wie arrangieren Sie die Dekoartikel am besten? Wie setzen Sie diese optimal in Szene? Hier sind die 10 ultimativen Tricks, mit denen Ihnen das professionell gelingt.
Starten wir doch gleich durch!
Ein Dekoartikel allein wirkt schnell verloren, weswegen mein Profitipp lautet: Dekorieren Sie in Grüppchen. Ein Beispiel: Ihr Hochzeitsfoto steht in seinem Bilderrahmen allein auf der Kommode. Sie haben ihm diesen speziellen Platz zugeteilt, weil das Bild etwas besonders für Sie repräsentiert. Allerdings wirkt die Aufnahme in ihrem Rahmen für sich so ganz allein irgendwie isoliert. Es scheint, es würde etwas fehlen. Und genau dieses Gefühl trügt nicht. Stellen Sie einfach zwei weitere Bilderrahmen mit schönen Fotos dazu. Schon haben Sie eine Gruppe an Dekoartikeln, die nicht mehr verloren wirkt, sondern angenehm ruhig und durchdacht arrangiert. Anstelle von zwei weiteren Bilderrahmen können Sie auch Kerzenständer, Vasen oder andere hübsche Dinge, die thematisch passen, mit dazu stellen. Probieren Sie aus, was Ihnen am besten gefällt.
Hier ein Beispiel, wie es nicht gemacht werden sollte:
Was ist hier schiefgelaufen? Bodenvase und Kürbisse allein, ergeben ein harmonisches Bild. Die dazu gestellten Halloweenartikel wiederum stören das Auge. Es wirkt unruhig. Auf der anderen Seite vom Kamin wären sie für sich allein besser zur Geltung gekommen.
Besonders ansprechend wirken Gruppen von Dekoartikeln, wenn diese eine unterschiedliche Größe aufweisen. Warum? Das Bild ist uns vertraut. In der Natur ist nicht alles gleich, sondern verschiedene Dinge haben verschiedene Größen. Deshalb kombinieren Sie unterschiedliche Größen von Dekoartikeln zu einem harmonischen Ganzen.
Hier wurden Möbel, Pflanzen und Designelemente trotz augenscheinlicher Zweiergruppen bei den Dekoartikeln zu einem harmonischen ganzen zusammengefügt.
Aber was wirkt auf uns harmonisch? Dieses Rätsel findet seine Auflösung gleich im nächsten Tipp.
Schon die alten Malermeister wussten, dass die Pyramidenform für das menschliche Auge besonders gefällig wirkt. Diesen Tipp setzen Sie um, indem Sie die Gruppe an Dekoartikeln in etwa wie eine Pyramide aufbauen. Das heißt, in der Mitte steht das größte bzw. höchste Element und nach außen gehend wird die Deko immer kleiner.
Bei diesem Bild könnte man argumentieren, dass es insgesamt nicht wirklich nach dem Prinzip des Pyramidenbaus aufgeteilt wurde, aber wenn man einen Schritt zurücktritt, kann man durchaus eine Harmonie entdecken, die durch alle Elemente erzielt wird. Kaminofen, Holzaufbewahrung und Topfpflanze lassen jedenfalls eindeutig ein Dreieck, und damit eine Pyramide erkennen, was Ruhe ausstrahlt.
Schön wirkt dieses Zusammenspiel von Lampe, Vase und Wecker auf dem Nachtkästchen. Ein gelungenes Design.
Fällt es Ihnen auf? Dieses Arrangement wirkt nicht wirklich harmonisch aufs Auge. Die beiden Pflanzentöpfe auf dem vorderen Tischchen müssten näher bei den hinteren Dekoartikeln stehen, also nicht zentriert (siehe nächsten Tipp). Optisch wirkt dieses Arrangement im Moment nicht als Einheit.
Sie müssen die Wohnraumdeko nicht in die Mitte eines Tischs oder einer Kommode platzieren. Auch etwas aus dem Zentrum gerückt macht sie sich gut auf der Tischplatte. Außerdem kann das Möbel so noch weitere Funktionen erfüllen, die Ihnen auch wichtig sind. Stellen Sie die Deko beispielsweise auf einen Esstisch, bleibt durch nicht zentriertes Aufstellen weiterhin hinreichend Platz für Speiseteller – und Sie sehen Ihr Gegenüber und werden nicht durch die Deko daran gehindert.
Es ist ratsam, die Dekorationsgegenstände relativ eng beisammen zu stellen. Lässt man nämlich zu viel Platz dazwischen, verliert die Gruppe an Harmonie. Stehen sie dichter beieinander, bilden sie optisch eine Einheit. Zwischen ihnen besteht automatisch ein Zusammenhang, der angenehm auf das Auge wirkt.
Eine Vase und zwei unterschiedlich hohe Windlichter stehen nah zueinander positioniert auf diesem Tablett. Es wirkt harmonisch.
Das gleiche Arrangement mit weiteren Dekogegenständen aber unzusammenhängend mit zu großen Abständen zueinander positioniert. Das Ergebnis wirkt unharmonisch. Und noch etwas: Die Unterlage, auf die Sie Ihre Deko stellen kann ebenfalls den gewünschten Zusammenhang einer Gruppe verstärken, siehe Tipp 6.
Sie können die Dekogruppe ganz wunderbar auf ein schönes Tablett stellen. Das verstärkt die Wirkung, dass die Gegenstände eine Einheit bilden (siehe oben). Zudem lässt sich das Arrangement jetzt kinderleicht woanders hinstellen, wenn Sie beispielsweise die Ablagefläche reinigen möchten oder temporär für etwas anderes brauchen. Praktisch, oder?
Vielleicht kennen Sie diesen Trick vom Floristen. Er bindet ungern vier Rosen zu einem Strauß, sondern rät zu fünf Rosen. Das wirkt gefälliger. Gleiche Regel greift bei den Dekoartikeln für Ihr Zuhause. Indem Sie eine ungerade Zahl wie drei oder fünf miteinander kombinieren, schaffen Sie eine besonders dekorative Gruppe. Verwenden Sie allerdings mehr als fünf Dekoartikel, entfällt diese Regel. Warum? Dafür gibt es einen einfachen Grund: Das menschliche Auge kann nicht mehr als fünf Dinge auf einmal separat erfassen. Ob Sie nun also zehn oder elf Dekoelemente miteinander kombinieren, ist unerheblich.
Zwei Artikel wirken fade. Besser mindestens drei Dekoartikel verwenden.
Auf dem Beistelltischchen stehen vier Elemente, aber mit dem Pflanzentopf dahinter haben wir fünf Artikel die schön miteinander harmonieren. Hier wurde alles richtig gemacht: das Prinzip der Pyramide, ein enges Zusammenstellen aller Gegenstände und die verschiedenen Größen der Designelemente. Wer genau hinsieht erkennt, dass der Designer außerdem noch Platz für eine Kaffeetasse und ein Buch gelassen hat. Smart!
Häufig werden die Dekoartikel symmetrisch aufgestellt. So steht beispielsweise ein Kerzenständer rechts und der andere links des Flachbildfernsehers. Das wirkt jedoch nicht so schön. Angenehmer für das Auge ist die Asymmetrie. Gruppieren Sie besser die beiden Kerzenständer miteinander und stellen Sie noch mindestens ein weiteres Dekoelement anderer Größe hinzu.
Die obige und untere symmetrische Anordnung der Gegenstände wirkt zusammenhanglos und langweilig.
Hier gäbe es verschiedene Möglichkeiten Grüppchen zu bilden, um ein harmonisches Bild zu erhalten. Könnten Sie, mit dem bisher Gelernten, diese 5 Elemente aufteilen oder so ergänzen, das ein einheitliches und ansprechendes Design entsteht?
Hier sieht man, wie es besser aussieht, wenn die Dinge asymmetrisch aufgestellt werden. Man erkennt einen klaren Zusammenhang und es wirkt aufs Auge ruhig und harmonisch.
Indem Sie geschickt Hell- und Dunkelkontraste einsetzen, bringen Sie Textur in das Grüppchen von Dekoartikeln. Haben Sie beispielsweise ein dunkelbraunes Sideboard, passen darauf wunderbar silberfarbene Bilderrahmen. Das Silber setzt sich vom Dunkelbraun deutlich ab. Im Gegensatz dazu passen dunkle Dekorationsartikel super auf helle Holzoberflächen wie Ess- und Beistelltische.
Auch wenn dieses Design nicht alle oben genannten Tricks beherzigt, sehen wir hier den Hell- Dunkelkontrast und einen erfolgreichen Versuch, die überwiegend symmetrischen Formen durch geschwungene Linien aufzulockern.
Sie haben ein großartiges, selbstgemaltes Bild von Ihrem Kind oder haben ein stimmungsvolles Urlaubsfoto? Dann rahmen Sie es ein und hängen Sie es direkt hinter die Gruppe ihrer bereits platzierten Dekoartikel. Auf diese Weise wird die Einheit dieser Gruppe betont. Zusätzlich können Sie ein zweites Bild zwischen dem aufgehängten Rahmen und hinter der Dekogruppe so aufstellen, dass sich beide Rahmen leicht überlappen. Das schafft einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Elementen.
Die Tischdeko ist im perfekten Verhältnis zueinander arrangiert. Das Gemälde auf dem Kaminsims wiederum könnte besser in Szene gesetzt werden, indem es z. B. dezentral und mit weiteren Artikeln wie z. B. mit mehreren, unterschiedlich großen, gerahmten Bildern ergänzt würde. Wem das Bild zentral auf dem Kaminsims gut gefällt, der kann auch rechts und links ruhige Elemente dazustellen, um der wilden Meeresbrandung im Bild einen beruhigenden Gegenpol zu setzen. Natürlich ist das alles Geschmackssache und dem Fotograf hat dieses Ensemble offenbar am besten gefallen.
Ein Beispiel wie man es nicht machen sollte:
Die hier aufgestellten persönlichen Gegenstände bilden keine Einheit noch kommen sie einzeln richtig zur Geltung. Wie würden Sie diese Dinge für ein harmonisches Ganzes arrangieren? Mit dem hier gelernten sollte es nicht schwerfallen, gleiche mehrere Kombinationen zu entdecken.
So, nun hoffe ich, dass meine Tipps bei Ihnen für einige Anregungen gesorgt haben. Am besten testen Sie es gleich selbst Zuhause, indem Sie mithilfe dieser 10 Tricks Ihre Dekoartikel geschmackvoll (neu) gruppieren. Sie werden erstaunt sein, wie sich die Wirkung Ihrer Dekoration auf einen Schlag ändert! Als wäre ein Profi Designer am Werk gewesen.
Viel Spaß und lassen Sie von sich hören. Ich freue mich darauf!
Ihr Horst Steiner
Tel. +43 724 3220 51 – 55
info@horst-steiner.com
P.S.: Aus der Serie “Geniale Einrichtungstipps, die funktionieren” erfahren Sie im Dezember, wie ein Profi Bilder richtig aufhängt und zueinander gruppiert. Es gibt im Prinzip drei Methoden, die ich Ihnen hier vorstellen werde. Bis dann!
(Mehr zum Thema Einrichtungstipps in meinem “Leitfaden für ein sorgenfreies Neugestalten und Renovieren”, als E-Book, Taschenbuch und Hardcover)
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