Grundregeln für eine effektive Raumakustik

Für eine wirklich gute Raumakustik gibt es keine standardisierte Lösung, da sie immer situativ angepasst werden muss. Wir richten uns stets nach den spezifischen Gegebenheiten, wobei es aber gewisse bewährte Maßnahmen gibt, die eine solide Grundakustik gewährleisten.

In der Innenarchitektur ist bekannt, dass Schall hauptsächlich von der Decke reflektiert wird, gefolgt von den Wänden oder Glasfronten, während der Boden erstaunlicherweise nur etwa 10 % Trittschall , also einen verhältnismäßig geringen Beitrag zur Schallreflexion leistet. Die Verwendung von Teppichen oder sogar Vinylböden kann dazu beitragen, einen Teil des Schalls zu absorbieren und somit die Raumakustik zu verbessern. Vor allem vermitteln Teppiche ein Gefühl von Behaglichkeit und tragen dazu bei, Trittschall zu reduzieren.

Eine effektive Optimierung der Raumakustik erfordert allerdings unbedingt gezielte Gestaltungsmaßnahmen an Wänden und Decke. Insbesondere die Decke spielt eine entscheidende Rolle, da über sie mindestens die Hälfte der Raumakustik, also satte 50 %, reflektiert wird. Ist der Raum weitläufig und besitzt er zudem große Glasfronten, wie im Foto unten, ist eine Akustikdecke unverzichtbar, um den Schall zu absorbieren.

Kontrollierte Akustik in Wohnräumen

Bereits bei der Einrichtung eines Raumes achten wir auf eine angemessene akustische Grundausstattung und passen die übrigen Elemente individuell an die jeweiligen Bedürfnisse an.

Neubauten: Bei Neubauten ist es wichtig zu wissen, welche Räumlichkeiten mit welcher Funktion geplant sind, um Schalldämmung von vornherein mit einzubauen. Dies lässt sich einrichtungstechnisch mit der Innenarchitektur sehr gut erreichen, wie beispielsweise durch die richtige Auswahl von Innentüren, Stoffbespannungen an Wänden oder Wandvertäfelungen. Besonders empfehlenswert sind akustische Wandputze. Dabei handelt es sich um spezielles Oberflächenmaterial, also Akustikmaterial, das man auf Wände auftragen kann, um leicht einen gewünschten Schalldämmwert zu erreichen. Dieser Putz kostet mehr, als ein normaler Wandputz, dafür hat man dann aber bereits die angestrebte Schalldämmung eingebaut, die später nicht durch andere Einbauten nachgerüstet werden muss. Eine abgehängte Decke wäre zwar günstiger, aber wenn man eine gute Akustik möchte, ist es besser, man entscheidet es vorher.

Möbel: Eine gezielte Anordnung von Möbeln und eine überlegte Raumaufteilung tragen ebenfalls entscheidend zur Schaffung einer angenehmen Klangkulisse bei. Durch sorgfältiges Platzieren von Einrichtungsgegenständen lassen sich störende Echos vermeiden.

Koch- oder Essbereiche: Über Tischen mit einer größeren Personenzahl (ab 6 Personen) oder offenen Kochinseln empfehlen wir die Integration einer schallgedämmten Decke. Diese Maßnahme trägt dazu bei, ein zu viel an Geräuschen zu verhindern, und das Gehör der Anwesenden zu schonen. Raumakustik zu verbessern, ist nicht zuletzt eine Frage des Wohlbefindens. Man kann damit gezielt störende Geräusche reduzieren bzw. komplett unterdrücken, um sich unterhalten oder kochen zu können, ohne sich gegenseitig zu stören.

Raumübergreifende Schalldämmung: Das Unterbinden von Störgeräuschen aus anderen Räumen spielt auch eine nicht unwesentliche Rolle bei der Schalldämmung. Hierzu stehen dem Innenarchitekten eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung. Niemand sollte unter Nebenraumgeräuschen in den eigenen vier Wänden leiden.